Die Geschichte des Narren Marawa

Kategorie: Sagen und Legenden Veröffentlicht: Mittwoch, 27. Januar 2010 Geschrieben von Marawa

Ich bin der Narr, der ewig Lachende, der ewig Weinende, der ewig Herrschende, der ewig Dienende. Ich bin der, der Chaos in die Ordnung bringt, der, der das tut was keiner zu glauben wagt, der, der alles verwirrt.

ICH BIN DER NARR!

Liebe macht verwundbar,
Das war dem roten Übel leider klar,
Zwischen blau und rot da herrscht Zwist.
Das Übel lockt sie fort mit Hinterlist,
Als sie ward geblendet,
Da hat er keine Zeit verschwendet.
Durch schwarz und gelb war die Liebe in Not,
alle andern waren leider schon tot.
Als sie erwachte aus ihrer Blindheit,
Da sah sie den Tod ihrer Liebe mit Leid.
Ihr Zorn entbrannte sogleich,
Und vernichtete schwarz und gelb mit einem Streich.
Nun liegt sie da und tut nichts mehr,
Trauert nur noch ihrer Liebe hinterher,
Und zwischen blau und rot da herrscht nur Zwist.

Marawa berichtet seiner Herrin Furatha von den Ereignissen:

Nachdem Ihr Euch niedergelegt hattet und somit Euren Pflichten in den ewigen Fluten nicht mehr nachgehen konntet, wuchs die Macht eures Gegenspielers Justotep und somit auch die Macht Pyrdracors. Pyrdracors fleischliche Diener, die sich Nekaner nennen, gewannen an weltlicher Macht und breiteten ihr Imperium aus, und so fielen sie einst auch in Condra ein. Unter ihrer Herrschaft wurde der Glaube an unseren Herren Hydracor unter anderem gewaltsam verdrängt und durch den Glauben an Pyrdracor ersetzt. Da Pyrdracors Macht zu groß zu werden drohte und dadurch die Kräfte aus dem Gleichgewicht gebracht wurden, wandten wir, Eure Diener und ich, uns an die anderen Dracor, um diese um Hilfe und Rat zu bitten. Obwohl die meisten Dracor Eure Trauer verstehen konnten, waren sich alle einig, dass es Zeit war, Euch zu erwecken und von Hass, Angst und Trauer zu befreien. Grunata sandte ihre Diener aus, um fähige Helden zu finden, die geeignet waren, die Aufgabe eurer Erweckung zu bewältigen. Ich selbst hätte natürlich aktiv versucht euch zu befreien, wenn es mir nicht durch die Regeln untersagt gewesen wäre. Doch so wurde ich von Dienern Grunatas als passiver Begleiter in Euren Traum gesandt um den Helden eine helfende Hand zu sein.

Wieder war es Justotep, der von unserem Plan erfuhr, und so entsandte er einen seiner Diener in Euren Traum um meiner Hilfe und somit auch Eurem Erwachen entgegenzuwirken. Doch nicht nur Justotep wollte verhindern, dass Ihr erwacht, ein Dämon erfuhr ebenfalls von unseren Plänen und versuchte, diese zu verhindern, indem er in Euren Traum eingriff.

Als Narr nun wartete ich auf die Ankunft der Helden, denen die Diener Grunatas vorher noch den Grund Eures Schlafes in einem Traum offenbarten. Ich empfing sie, und musste dabei mit Bedauern feststellen, dass sie den Grund, warum sie in Eurem Traum waren, nicht verstanden hatten, sie wussten noch nicht einmal, dass sie sich überhaupt in einem Traum befanden. Sie glaubten, in der Zeit zurückgereist zu sein und das sowohl sie als auch die Bewohner Eures Traumes dem Untergang geweiht wären, wenn sie nicht die Ermordung von Araris, Eurem Geliebten, verhindern würden. Ich merkte, dass ich handeln musste, also suchte ich Gespräche mit den Helden, um sie auf die richtige Spur zu lenken. Leider war mir Justoteps Diener, der sich als Steuereintreiber ausgab, schon zuvorgekommen. Er hatte Lügen über mich verbreitet und die Herzen vieler Helden vergiftet, sogar die Herzen der Mesiter, die sich unter den Helden befanden, füllte er mit Zweifel. Doch denjenigen, die sich nicht vergiften oder täuschen ließen, half ich so gut ich es vermochte, wobei ich sehr darauf achtete, dem Steuereintreiber aus dem Weg zu gehen. Denn ein Zusammentreffen von uns hätte, wie Ihr sicherlich wisst, und beide vernichtet und Euch mehr geschadet als geholfen. Am Abend dieses ersten Tages erschien auch der Dämon zum ersten Mal, sein Ziel war es, die Herzen der Helden zu beherrschen um diese gegen euch zu wenden. Auch erschuf er Orks und sandte sie gegen diejenigen Helden die sich von ihm nicht beeinflussen ließen um sie zu schwächen.

In der Nacht wurden einigen Helden Träume von den anderen Dienern der Dracors gesandt, um ihnen verstehen zu helfen, was um sie herum vorging.

Der zweite Tag war ein harter Kampf. Nach langen Gesprächen gelang es mir, zumindest einen kleinen Teil des Vertrauens der Helden zurück zu gewinnen, doch leider konnte ich ihr Herzen nicht vollkommen entgiften und so blieben einige Zweifel. Noch immer geblendet von den Lügen des Steuereintreibers erkannten die Helden deutliche Zeichen von Pyrdracos Macht auf Euren Traum, wie den Eiskristall, der ein Artefakt der Traumwandler gefangen hielt, nicht. Dieser Kristall aus pyrdracorischem Eis wurde durch die Mesiter, welche ihn mit hydracorischem Wasser übergossen, vernichtet.

Als die Helden am Nachmittag wichtige Hilfsmittel, nämlich nekanische Wappenröcke, zu eurer Befreiung aus dem Schutze Pyrdracors bargen und sie mir dadurch zugänglich machten, griff der Steuereintreiber, für die Helden immer noch unerkannt, das erste Mal aktiv in das Geschehen ein. Er schickte uns seine schwarz-gelben Soldaten, um uns die gerade erst gewonnenen Hilfsmittel wieder zu entreißen. Nun griff auch ich erstmals in das Geschehen ein, ich nahm zwei der Wappenröcke an mich, um sie vor den Schergen des Steuereintreibers und den eingeschüchterten Helden zu verbergen. Die Helden wollten den Nekanern die Wappenröcke, die sie forderten, ausliefern, um damit eine Geisel freizukaufen. Doch ich gab nicht nach und offenbarte das Versteck, in dem ich die Wappenröcke aufbewahrte, nicht, auch nicht als man mit von der Geisel berichtete, denn was ist schon das Leben eines einzigen Menschen gegen das Wiedererwachen einer Dracor? Als die Nekaner nun gewaltsam gegen die Helden vorgingen, setzte ich meine Kraft ein, um einige Helden zu beschützen, denn sonst wären sie alle besiegt worden und alle Mühen wären umsonst gewesen. Den Helden gelang es dann auch, die Nekaner zurückzuschlagen.

Einige Zeit später war den Helden nun endlich klar, was ihre Aufgabe war und sie setzten viel daran, diese auch zu erfüllen. Sie bereiteten alles vor und als sich eine günstige Gelegenheit bot, handelten sie; sie töteten Araris mit dem pyrdracor-geweihten Dolch, tarnten sich als Nekaner und hielten die Totenwache. Alles schien perfekt zu verlaufen, doch ich hatte den Dämonen, zu meiner eigenen Schande, völlig außer Acht gelassen und als dieser nun seine Diener entsandte, war ich völlig unvorbereitet. Unter Einfluss des Dämons stehend befahl ein Magier mit Hilfe seiner Magie einem der Helden, den Opferdolch aus Araris´ Brust zu ziehen und ihn dann zu ihm in dem Wald zu bringen. So erwachte Araris in Eurem Traum erneut zum Leben und all der Aufwand schien vergebens. Doch das konnte und wollte ich nicht zulassen, ich begab mich in den Wald, um den Dolch, den keiner der Helden gefunden hatte, zurückzuerobern. Ich hatte Glück, denn ich fand den Magier mit dem Dolch im Wald, er hatte ihn noch nicht dem Dämon, seinem Herren, übergeben. Ich setzte den Magier mit Hilfe eines einfachen Zaubers für einige Zeit außer Gefecht, solange bis ich Zeit fand, mich seiner anzunehmen.

Während ich auf der Suche nach dem Dolch war, enthüllte der Steuereintreiber den Helden seine wahre Gestalt und versetzte sie in Unruhe.

Auf schnellstem Wege brachte ich den Dolch zurück zu dem Helden, damit dieser seine Pflicht erfüllte.

Angesichts der Situation hielt auch ich es für angebracht, meine wahre Gestalt denjenigen zu offenbaren, die mir nun vertrauten. Ich zeigte mich in Begleitung eines Wasserelementares als das was ich seit meiner Erschaffung bin, einer Eurer Diener, Furatha.

Meine letzte Aufgabe bestand darin, würdige Träger für die Bannkristalle zu finden. Den Mut, um gegen die Angst zu bestehen, trug ein Mensch in seinem Herzen. Die Freude, um die Trauer zu überwinden, besaß eine Kenderin und die Liebe, um den Hass zu zerschlagen, lebte in einer Halborkin, die mit ihrer Lieb die oft große Kluft zwischen Menschen und Orks überwand. Als diese Aufgabe getan war, verließ ich den Körper, den ich mir geschaffen hatte, um als körperlose Stimme die Träger der Bannkristalle zu leiten, wenn ihre Zeit anbrach. Dann, als Ihr um Mitternacht erschient und Euren Geliebten tot auf dem Altar erblicktet, habt Ihr Euch von Hass, Angst und Trauer befreit, die euch all die Jahre in eurem Traum festhielten. Nun war die Zeit der Kristallträger gekommen, ihre Aufgabe zu erfüllen. Doch der Steuereintreiber schickte seine schwarz-gelben Truppen, den Hass zu ihm zu bringen und der Dämon begehrte die Angst und schickte seine Orks, sie zu holen. Beide griffen gierig nach der Trauer und hinderten sich gegenseitig. Ihr Ziel war es, Hass, Trauer und Angst erneut in Euch zu bannen, um Euer Erwachen zu verhindern. Doch die Träger der Kristalle erfüllten ihre Aufgabe, wenn auch um einen hohen Preis. Der Dämon wurde von einigen tapferen Kriegern in einem großen Kampf besiegt und ein Mesiter schlug mit der Hilfe von Hydracors Segen den Diener Justoteps in die Flucht. Es war ein glorreicher Tag, an dem tapfere Frauen und Männer ihr Leben riskiert haben und nur wenige ihr Leben verloren. Doch diese wenigen sind nicht umsonst gestorben, sie sind für das göttliche Gleichgewicht und die ewige Harmonie gestorben.

Es lebe Furatha, im Namen Hydracors.

-Marawa, der Narr, Diener Furathas-