Die Geschichte des Rhoderan Alwickson

Kategorie: Sagen und Legenden Veröffentlicht: Mittwoch, 27. Januar 2010 Geschrieben von Rhoderan

Meine Freunde und Leser

diese Memoiren habe ich in einer höhle im Wald gefunden. Eine interessante Geschichte, aber vertraut nicht zu sehr darauf das sie viel Wahrheit enthält.

Travenius v. Hohenbergen


An die, die es angeht

Ich weiß zwar nicht, ob dies hier jemals gelesen werden wird oder ob es irgendwann in dieser Höhle die ich noch mein Zuhause nenne verschimmeln wird. Ich werde bald dieses Zuhause verlassen. Es wird einfach zu gefährlich für mich, mich noch länger in den Wäldern Condras aufzuhalten. Vielleicht wird irgendwann ein Wanderer diese Höhle aufsuchen um Schutz vor dem Wetter zu finden, so wie ich einst und diese Zeilen lesen. Es wird dir vielleicht wirr erscheinen was du liest lieber Wanderer aber all das ist so geschehen wie ich es hier niederschreibe. Vielleicht werden diese Seiten aber auch nur einem müden Bären als Kopfkissen dienen aber ich hoffe sie helfen mir ein wenig mit dem fertig zu werden was ich erlebt habe.

Es ist Sommer, ein regnerischer Sommer und Felian mein Schüler ist unterwegs um in Taremis einige Einkäufe zu machen. Ich selbst kann nicht mehr nach dort, weil jeder Büttel und jede Wache mit Freuden meinen Kopf von meinen Schultern trennen würde um ihm dem König oder den Priestern zu geben.

Ich nutze diese Zeit um etwas zu tun was ich schon lange vorhatte und mein Wunsch danach ist umso dringender geworden nachdem ich gestern nur knapp dem Tod entgangen bin. Nur durch den Einsatz meiner Freunde Gefährten Ach was soll's ich wurde gerettet das zählt und was ebenso wichtig ist

Mein Leben ist von dunklen Schatten umgeben und mein Geist von finsteren Zaubern umnächtigt. Ich kann mich keinem Menschen, nicht einmal den nächsten so anvertrauen wie ich es gerne würde, wenn ich es töte würden sie mich ...

und was noch schlimmer wäre ich würde sie in Gefahr bringen wenn ich ihnen alles erzählen würde. Daher werde ich nun mein Leben wenn schon keinem Menschen so doch diesem Buch anvertrauen.

Ich werde am besten am Anfang beginnen, mit mir.



Ich habe Menschen getroffen, die auszogen um Abenteuer zu erleben und die Welt zu sehen. Einige verließen ihre Familien und ihre Heimat, nur um diesem Gespenst, dem Abenteuer nachzueilen.

Ich wurde nie gefragt ob ich die Welt sehen wollte. Sie nahm mich einfach und riß mich aus dem Schosse meiner Familie ohne, daß ich den Wunsch gehabt hätte all das ach so wunderbare zu sehen was diese Welt zu bieten hat. Oh ich habe Wunder gesehen. Allen voran das Leben und den Tod, welche immer im Kampf miteinander ringen. Mandrion und Jaschme würde es sicher freuen zu erfahren, dass selbst ich dem Leben einen Wert zusprechen, aber anders als bei diesen Beiden ist es nicht die Liebe zum Leben, die mich in dieser Welt hölt, sondern es ist nur die Angst vor dem Tod, vor meinem Tod.

Vielleicht hätte ich damals zusammen mit meinen Brüdern sterben sollen als die Orks über uns kamen und Weidenhof vernichteten. Es hätte den Tod leichter für mich gemacht, wenn er schnell und unerwartet durch die Klinge eines Schwertes gekommen wäre. Dieser Tod wäre zumindest leichter gewesen als das Leben, dass die wunderbare Welt für mich bereit hielt.

Ich kam an jenem Tag erst spät von der kleinen Herde Kühe zurück, welche ich für meinen Vater hüten sollte. Oh, ich wünschte er hätte mich an diesem Morgen nicht zum Hüten geschickt, dann hätte ich wie meine Brüder in seinen Armen sterben können.

Ich kam zurück in ein Trümmerfeld. Die Häuser brannten, und die Menschen waren tot oder im Sterben. Wie von Sinnen ging ich durch das, was einst meine Heimat war. Erst als ich die Leichen meiner Eltern und die toten Leiber meiner Geschwistern fand drang die Welt wieder in meinen jungen Geist ein. Ich erinnere mich nur noch an die Angst und den Schmerz in mir. Wie ich aber von Weidenhof aus in den südlichen Wald kam ist mir nicht mehr bewußt. Ich muß stundenlang gelaufen sein, ohne Ziel, ohne Hoffnung. Nur noch am Leben um dem Tod entgegen zu eilen, Atemzug für Atemzug. Doch die Welt hatte einen anderen Platz für mich.

Meine Flucht endete nicht wie ich gedacht hatte im Magen eines Bären oder Wolfes, Nein, das wäre zu einfach gewesen. Ich lief einem kleinen Trupp Orks in die Arme, aber nicht denen vom Braunen Mond, der Horde, die Stunden vorher Weidenhof zerstört hatten. Meine Flucht hatte mich soweit in den Süden geführt, dass ich das Gebiet eines anderen Orkstammes erreicht hatte, ich geriet in die Hände der Grünen Natter. Sie schlugen mich nieder töteten mich aber nicht. Der Schamane ihres Stammes hatte die Orks, welche mich gefunden hatten, ausgeschickt um ein Opfer zu holen. Ragnar, so hieß dieser Schamane, wollte die Götter des Stammes gnädig stimmen. Er selbst war alt geworden und spürte seine Kräfte schwinden. Aber keiner der Orks, die geboren worden waren hatte die Macht eines Schamanen, keiner konnte die Kraft der Magie bändigen. Ragnar verzweifelte fast, denn er wusste ohne Schamanen würde sein Stamm nicht überleben können. So wollte er durch ein Opfer seine Götter dazu bewegen einen neuen Schamanen zu schicken.

Als ich erwachte lag ich gebunden und nackt auf einem Stein rings um mich nichts als die Steppe des Südens. Russige Feuer brannten und erhellte die mondlose Nacht. Aus der Dunkelheit jenseits der Feuer konnte ich die Stimmen der Orks hören. Sie sangen. Einer von ihnen, Ragnar, trat in den Kreis, den die Feuer bildeten. Er war geschmückt mit Federn und Knochen. Er trat zu mir. In der Hand hielt er die Eingeweide eines Tieres. Wie ich später erfuhr waren es Herz und Leber eines Fohlens. Er beugte sich zu mir herunter und begann überall auf meinen Körper mit dem noch warmen Blut des Fohlens seltsame Zeichen und Symbole zu zeichnen. Ich wollte schreien, doch Ragnar hatte durch einen einfachen Zauber meine Stimme gebunden. Nachdem mein Körper über und über mit Runen bedeckt war stellte der Schamane sich an meinen Kopf. Mit hocherhobenen Händen hielt er einen langen krummen Dolch, dessen Klinge im Schein der Feuer blitzte. Er begann eine alte Formel zu sprechen, die mich den Göttern des Stammes, den Dämonen, weihen sollte.

Doch er vollendete nie was er angefangen hatte. Die Klinge die herunterfuhr öffnete nicht meine Kehle noch stieß sie in mein Herz. Ragnar zerschnitt meine Fesseln und stieß mich von dem steinernen Altar auf dem ich lag. Geschwächt wie ich war verlor ich das Bewußtsein und kam erst viele Stunden später wieder zu mir.

Ich war im Zelt von Ragnar. Er hatte meinen geschundenen Körper versorgt und gab mir nun zu trinken und zu essen. Er sagte mir nie warum er mich verschont hatte, dass fand ich erst Jahre später durch meinen Freund Mandrion heraus. Ragnar hatte in dieser Nacht erkannt, daß die Kraft der Magie in mir schlummerte, und er plante mich zum Schamanen zu machen, falls kein anderer Fähiger käme. Die nächsten Jahre verbrachte ich bei Ragnar. Er hielt mich gefangen und verbarg mich vor seinem Stamm, den er hoffte, daß doch noch ein Ork geboren würde, der sein Lehrling werden würde. Doch nichts dergleichen geschah. Ragnar war ein Monster, er hätte mich sofort getötet und meine Gedärme auf der Steppe verteilt, aber er brauchte mich. So lehrte er mich zunächst seine Sprache und die Grundlagen seiner Kunst: Die Rituale der Orks.

Ich erkannte schnell, daß diese weniger mit Magie zu tun hatten als vielmehr damit Angst und Schrecken zu verbreiten und geschickt zu nutzen. Der Respekt des Stammes ist bei den Orks weit wichtiger als die tatsächlichen magischen Fähigkeiten des Schamanen. Ich lernte viel von Ragnar und nach sechs Monaten offenbarte er mir, was mein Schicksal im Stamm sei. Ich sollte nach seinem Tod der Schamane der Grünen Natter sein. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ragnar schon sehr mächtige Zauber um meinen Geist gewoben. Er machte nie ein Geheimnis daraus, daß er meinen Geist kontrollierte, er genoß die Macht die er über mich hatte. An dem Abend nachdem Ragnar mir seine Pläne offenbart hatte sollte ich mich dem Stamm gegenüber beweisen und den Respekt des Häuptlings erwerben. Es war wieder Neumond wie in der Nacht in der ich Ragnar das erstemal gesehen hatte. Es war der selbe Ort, der alte Altar inmitten der Steppe. Doch diesmal war ich auf der anderen Seite der Feuer. Auf dem Altar lag ein Mensch, ein Mann vielleicht 25 Jahre alt. Sein Körper war geschunden und ausgemergelt. Seine Augen blickten furchtsam doch er sprach kein Wort. Ragnar hatte ihm, wie mir damals die Stimme genommen. Wie in Trance tötete ich das Fohlen, das außerhalb der Feuer lag und entnahm seine Innereien wie Ragnar es mir gezeigt hatte. Ich schritt mit den Organen des Tieres zum Altar und wiederholte alles was Ragnar mir aufgetragen hatte. Als ich die Stimmen des Stammes hörte, der jenseits des Altars warte und sang spürte ich die Macht, die ich über diesen Menschen hatte. Ungläubig sah er mich an. Ich war doch nur ein Knabe von gerade einmal 14 Jahren, doch ich zeigte ihm, daß ich in der Lage war sein Leben zu beenden.

Ein paar Tage später hatte Ragnar den Schädel des Mannes einer komplizierten Behandlung unterzogen und alles Fleisch entfernt. Er befestigte ihn an einem Stab und übergab ihn mir als Zeichen meines Standes im Stamm.

Von dieser Nacht an respektierte mich der Stamm als Lehrling des Schamanen. Auch wenn sie mich bis heute nicht akzeptiert haben so fürchten sie mich doch zumindest.

Ich blieb noch einige Zeit bei Ragnar, doch der Häuptling des Stammes haßte mich. Er hätte am liebsten einen seiner Söhne zum Schamanen gemacht um so uneingeschränkte Macht im Stamm zu haben. Ragnar aber glaubte, daß dies das Ende des Stammes bedeuten würde. Der Stamm zog nach Norden bis zu den Wäldern meiner alten Heimat. Ragnar nahm mich mit in die Wälder. Er sprach zu mir und erklärte mir was er vorhatte, er hieß mich weiter nach Norden zu ziehen und dort bei den Menschen zu leben, um den Plänen des Häuptlings zu entgehen. Er sagte es zwar nicht aber ich wußte, daß ich wenn Ragnar mich rufen würde folgen würde, ob mit oder gegen meinen Willen. Er gab mir genug Proviant und Ausrüstung um bis Taremis zu gelangen. Er beschrieb mir den Weg und gab mir noch ein paar Tränke und Gifte, die in Taremis einiges Geld brachten, was ich auch dringend nötig hatte.

So kam ich wieder zu den Menschen, als Fremder, als Heimatloser, immer auf dem Weg von einem Tag zum anderen von Atemzug zu Atemzug.



Ich brauchte etwas Zeit aber ich gewöhnte mich schnell wieder an die Sitten meines Volkes. Menschen und Orks sind sich eigentlich recht ähnlich, die beste Art mit ihnen umzugehen besteht darin sie im Unklaren über sich selbst zu lassen. So werden sie immer Respekt haben, da fast alle von ihnen fürchten, was sie nicht kennen. Ich fand nur wenige, bei denen ich in diesem Punkt eine Ausnahme machte. Allen voran eine Gestalt die ich bis heute nicht zu durchschauen in der Lage war. Daher wohl auch mein Respekt ihm gegenüber. Ich traf ihn eines Tages im Wald südlich von Taremis. Oder besser ich traf eine seiner Fallen, mit denen er Kaninchen und ähnliches fangen wollte. Ich trat in die Schlinge und im Nu wurde ich von den Beinen gerissen. Die Falle war zwar nicht in der Lage mich zu halten aber mein Bein, das in die Schlinge geraten war, war verletzt und ich kam nicht mehr vorwärts.

So fand er mich mitten im Wald verletzt und vor Schmerzen rasend wütend: Mandrion. Er versorgte mich, nachdem er mich beruhigt hatte und erzählte mir von sich. Seine Offenheit verblüffte mich machte mich aber auch mißtrauisch. Erst viel später und an einem sehr weit entfernten Ort vertraute ich ihm die Wahrheit über mich an.

Es fasziniert mich immer wie gelassen Mandrion die Welt um sich herum aufnimmt und mit was für einem unverrückbaren Willen er gleichzeitig tut was er für richtig hölt. Warum ich viele, allen voran aber ihn und Jaschme immer belächelt habe ist ihr naiver Glaube an das Leben. Trotz ihrer Fähigkeiten und dem was sie bereits erlebt haben denken sie immer noch ihr Leben hätte einen Wert, sie hätten eine Seele und ähnliches Geschwätz. Doch ich beneide sie auch um diese Naivität, wie gerne würde ich auch daran glauben, doch ich kann es nicht ich weiß zuviel über das Leben.

Von anderem Schlage ist da Felian. Ein junger Mann, der gerade von der Akademie kommt. Er sieht im Leben einen Kampf, aber er weiß noch nicht, daß es keine Regeln gibt. Ihm begegnete ich erst später war aber fasziniert von der Skrupellosigkeit mit der er zu Werke geht. Ich glaube es war eine gute Idee, daß ich ihn unter meine Obhut genommen habe, wir arbeiten gut zusammen wenn es um das Zubereiten von Giften geht. Doch etwas stimmt mit ihm nicht. Ich denke, daß ich was Felian angeht besser auf Nummer sicher gehen werde. Seit ein paar Tagen gebe ich ihm einen Stoff genannt Feuerblut ins Essen, der ihn in Kürze mir gegenüber loyal machen wird. Ein Trick den ich von Ragnar lernte. Die Schamanen versorgen ihre Stammesbrüder heimlich damit. Die Körper gewöhnen sich an den Stoff und brauchen ihn bald um richtig zu arbeiten. Und wenn einer sich gegen den Schamanen auflehnt wird einfach seine Ration gestrichen. Dadurch erleidet er wenig später schwere Krämpfe und Schmerzen, was der Schamane als göttliche Strafe für seinen Ungehorsam erklärt. Nachdem der Ork sich vor dem Schamane und dem ganzem Stamm erniedrigt hat erhält er vom Schamanen einen Trunk, der ihn entweder tötet oder rettet. Dies ist dann , daß Urteil der Götter, sagen die Schamanen. Die Wirkung des Trankes hängt ganz davon ab wie der Schamane ihn anrührt, von sonst nichts. Das Orginalrezept nur wenig verändert ist absolut tödlich.

Ich mag die Orks.



Auf meinem steinigen Weg bin ich vielen Menschen begegnet doch nur wenige habe ich so gemocht wie Jaschme, die Tochter eines reichen Kaufmannes aus Schieferbruch. Ihr ungestümes Wesen und ihre direkte Art wenn ihr etwas gegen den Strich geht haben mich fasziniert, seit dem erstenmal als ich sie im Hause ihres Vaters traf. Ich hatte geschäftlich mit ihrem Vater zu tun. Zu dieser Zeit handelte ich mit ein paar Stücken, welche ich bei einem fahrendem Händler im Wagen gefunden hatte. Wir wußten beide, daß es sich um Diebesgut handelte, aber es war sichere Ware, da der Händler weitergezogen war ohne seinen Verlust zu bemerken. Wir waren uns fast einig als Jaschme in den Raum kam und mich mit ein paar Worten belegte, welche ich zwar von Händlern, Söldnern und Orks gewöhnt war, welche ich aber nie aus dem Munde einer Frau gehört hatte. An jenem Tag war ich recht aufgebracht, da ich abziehen mußte ohne verkauft zu haben, aber sie hatte sich meinen Respekt verdient. Wann immer ich nach Schieferbruch kam stattete ich ihrem Vater einen Besuch ab weniger um wirkliche Geschäfte zu machen als vielmehr um sie nur durch meine Anwesenheit zu ärgern und zu sehen, wie sie in ihrer Wut aufblühte. Mit der Zeit gewöhnte sie sich an mich und begegnete mir nicht mehr mit Wut sondern mehr mit einem Gefühl daß sie etwas besseres ist. Oh wie Recht sie doch hat. Doch im letzten Jahr änderte sich unser Verhältnis und meine Meinung über sie stark. Sie war beseelt von dem Gedanken umherzuziehen und die Welt zu sehen. Noch heute fühle ich mich in gewissem Masse schuldig daran, wenn sie ihre Familie verläßt und durchs Land zieht. Ich, der nie zum Vagabunden werden wollte hatte ihr mein Leben gezeigt und sie auf den Weg gebracht. Ich tröste mich mit dem Gedanken, daß sie wohl auch ohne mich früher oder später flügge geworden wäre. Es lag in ihrer Art, aber ich fühle mich immer noch verantwortlich für sie. Das war wohl auch der Grund warum ich ihrem Vater meine Dienste als Aufsicht anbot. Mir war klar, dass sie weder Aufsicht noch meiner Hilfe bedurfte, doch es half mir. Wenn es mir schon nicht vergönnt ist selbst ein friedliches Leben zu führen im Schosse meiner Familie so möchte ich doch wenigstens das ihre sicher wissen. Vielleicht ist das der Grund warum ich das hier alles schreibe. Gestern wäre beinahe Jaschmes Leben, ihre Familie, ihr Frieden kurz alles das was ich nicht habe zerstört worden durch meine Schuld. Allein meine Anwesenheit wäre ihr beinahe zum Verhängnis geworden. Auch wenn es mir sehr schwer fällt, werde ich versuchen ihren Weg in Zukunft nicht mehr zu kreuzen. Wie sie selbst sagte, sie ist mir nichts mehr schuldig. Doch ich habe ihr gegenüber doch wenigstens diese Pflicht. Ich hänge zu tief in den Geschäften des Widerstandes und habe mich schon zu sehr gegen den König aufgelehnt als daß ich erwarten dürfte, daß mir andere auf meinem Weg folgen. Im Gegenteil. Ich müßte mit aller Kraft verhindern, daß andere meine Fehler wiederholen. Aber ich habe sowieso nicht vor lange noch in Condra zu bleiben. Nach den letzten Ereignissen bin ich viel zu gefragt bei den Orks als daß ich es noch riskieren könnte hier zu bleiben.

Wolf wird mich für diese Worte hassen. Er glaubt fest daran, daß wir für eine gute Sache kämpfen. Doch er glaubt auch, daß ich die Nekaner der Gerechtigkeit und er Freiheit wegen töte und verdamme. Nun er soll ruhig in diesem Glauben bleiben. Ich brauche ihn, ohne ihn würde alles was im Moment die Rebellen sind zu Staub zerfallen. Und ich denke, daß es recht lange dauern dürfte ein so gut funktionierendes Netz an Helfern und Verbündeten aufzubauen wie Wolf das getan hat. Meine Geschäfte liefen nie besser als jetzt. Allein die Schmuggelwege, die ich zusammen mit den Rebellen aufgebaut habe sind Gold wert. Und der Widerstand braucht ja Geld. Wenn ich dazu noch die Kopfgelder sehe die wir kassieren und die Beute aus den Raubzügen gegen die Nekaner dann schlägt mein Rebellen-Herz gleich in goldenen Tönen. Und der Widerstand braucht ja Geld. Genau wie ich.

Doch ich bin froh, dass der Widerstand aus Menschen wie Wolf und Aviel besteht. Sie sind beide so verblendet von ihrem gerechten Kampf, daß sie sich nur um den Tod ihrer Gegner nicht aber um deren Beutel scheren. Das macht die Arbeit leichter.

Aviel ist ein wahrer Schatz. Seit er sich zu Höherem berufen fühlt ist er zwar etwas schwer umgänglich aber seine Reden von Göttern und Gerechtigkeit führen unsere anderen Verbündeten auf den wunderbaren Weg des Glaubens. Und wer einmal diesen Pfad beschreitet wird blind für diese Welt. Niemand der sich von den Worten eines Priesters schmeicheln läßt ist noch klar bei Verstand. Und daß bedeutet, daß man diese Geblendeten leichter lenken kann, und daß sie bereit sind alles zu geben was sie haben nur um ihrem Gott näher zu kommen.

Ich habe kein Mitleid und keinem Respekt vor jemandem, der sein Leben riskiert nur um einer Lüge näher zu sein. Und wer stirbt nur weil er nicht früh genug erkannt hat wann er hätte verschwinden sollen verdient sich nur mein Lachen wenn überhaupt.

Aber zurück zu meiner Geschichte.

Ich verbrachte eine interessante Zeit im Lande Condra und ich denke sie war auch erfolgreich. Ich erlangte Macht und Ansehen im Widerstand, und Respekt in Taremis. Das Kopfgeld, das auf mich ausgesetzt wurde schmeichelt mir. Doch egal wohin ich ging was ich auch tat überall traf ich auf Zeichen von Furcht und Angst. Meiner Furcht und meiner Angst. Ob es nun die Soldaten Nekas, die Dämonen Asfaroths, das Fieber einer tödlichen Krankheit, der Dolch eines hinterhältigen Dunkelelfen, das Gift eines bösartigen Händlers, der Zwist zweier Herrscher oder einfach nur ein dummer Räuber am Wegrand war, immer traf ich auf Gefahren und auf Dinge und Menschen, die mir das einzige nehmen wollten das ich mein Eigen nennen darf, den nächsten Atemzug.

Doch meine Vergangenheit holte mich wieder ein. Ich kam zurück in mein zu Hause, wie ich diese kleine dreckige Höhle nenne, und da stand er. Ragnar. Er stand einfach nur da als hätte er auf mich gewartet. Ich brauchte etwas um den Schock zu verkraften, den mir sein plötzliches Auftreten versetzt hatte. Er sprach zu mir und das Blut rauschte in meinen Ohren. Er begrüßte mich nicht, noch erklärte er wie er mich gefunden hatte. Er gab mir nur einen Befehl: Ich sollte aufbrechen in die Wälder um Weidenhof, dort würde ich einen kleinen Trupp von der Horde des braunen Mondes treffen. Er würde angeführt vom ältesten und inzwischen einzigen Sohn des Häuptlings. Mein Befehl war einfach und klar: Töte den Sohn des Häuptlings, komm danach in die Wälder bei Schieferbruch und triff zwei meiner Gesandten. Nachdem er mir diese Worte gesagt hatte verschwand er vor meinen Augen als wäre er nie da gewesen. Ich brach noch an diesem Abend auf. Der Weg war beschwerlich, denn der erste Schnee war gefallen. doch ich wußte, daß mir dieser Schnee helfen würde. Orks hassen die Kälte und die Helligkeit, die von ihm ausgeht. Zwei Tage später fand ich sie, sie waren zu sechst und lagerten im Wald. Ich wartete bis zum Morgengrauen, denn ich wußte, daß ein Mensch einem Ork in der Nacht nicht gewachsen ist, noch weniger sechs von ihnen. Doch im ersten Licht des Tages hatte ich alle Vorteile auf meiner Seite: ihre Überraschung, ihre Müdigkeit und das Licht. Meine Hände brannten von wildem Haß und blinder Wut als ich in ihr Lager stürmte meine Dolche waren in Gift getaucht, das ich Tage zuvor in Taremis teuer erstanden hatte. Der erste von ihnen, der Wache gehalten hatte starb als mein Dolch seinen Adamsapfel durchdrang und das Blut aus seiner Kehle in seine Lunge floß. Er gab nur ein Gurgeln von als er stürzte, aber er stürzte auf einen seiner Kameraden , der müde auf die Beine kam und mich verwirrt anstarrte. Ich gab ihm keine Gelegenheit klar zu werden. Mein Stab rammte sich in seine Seite und ihm blieb die Luft weg er taumelte auf mich zu und wollte meinen Leib mit seinen wuchtigen, kräftigen Armen umfassen doch ich griff mit meiner Hand nach seinem Genick und entließ bei der Berührung allen Haß und alle Magie, die ich zuvor in ihr gespeichert hatte. Ich spürte wie das Leben ihn verließ unter meiner Berührung. Doch sein wilder Schrei hatte seine Kameraden geweckt. Der welcher mir am nächsten war wollte gerade aufstehen als mein Fuß nach oben schnellte und sein Kinn erwischte. Er taumelte und fiel. Noch drei. Sie standen zusammen gedrängt mir gegenüber, sie hatten wohl nicht damit gerechnet so unsanft geweckt zu werden und noch weniger verstanden sie warum ich sie angriff. Ich verstand es ja selbst nicht, irgend etwas zwang mich dazu Ragnars Befehl zu folgen. Doch ich durfte ihnen keine Zeit geben die Situation zu erkennen. Hätten sie erfaßt, daß ich alleine war hätten sie sich auf mich gestürzt und mich mit ihren Schwertern zerstückelt. So ergriff ich die Initiative und griff an. Es muß wohl Wahnsinn gewesen sein der mich trieb. Ich schleuderte ihnen meinen zweiten Dolch entgegen und stürzte mich auf sie. Der Dolch bohrte sich in die Schulter des Orks, der links von mir stand. Er grunzte vor Schmerz und wankte ein paar Schritte zurück, daß Gift wirkte schnell. Sekunden später begann sein Körper wild zu zucken und er stürzte von Krämpfen geschüttelt zu Boden Schaum quoll aus seinem Mund als er starb.

Ich zögerte nicht sondern schlug dem der mir direkt gegenüberstand mit meinem Stab so stark gegen die Waffe, daß sein Handgelenk zerbrach. Wimmernd ging er zurück und zog mit der anderen Hand seinen Dolch. Doch darum konnte ich mich nicht kümmern, denn der Ork, der rechts gestanden hatte, hatte sich gefangen und bedrängte mich nun mit schnellen Schlägen seines Schwertes Ich werte mich so gut ich es vermochte, doch meine Treffer, schienen keine Wirkung zu haben, seine Wut war so groß, daß er gar nicht registrierte, als mein Stab durch seine wilden Schläge drang und sein Schlüsselbein samt einiger Rippen zerbarst. Während ich mich meiner Haut erwehrte wurde ich immer weiter zurück gedrängt. So registrierte ich fast zu spät, daß sich der Ork, dem ich ins Gesicht getreten hatte schneller als erwartet wieder aufgerappelt hatte und hinter mir stand. Was dann geschah war pures Glück für mich. Als ich den Ork hinter mir bemerkte ließ ich mich einfach nur zur Seite fallen um seinen Armen zu entgehen, die nach mir greifen wollten, um mir die Luft aus dem Leib zu drücken. Der Ork, dem ich das Handgelenk gebrochen hatte warf in genau diesem Moment seinen Dolch nach mir, verfehlte mich um Haaresbreite und traf seinen Kameraden, der hinter mir gestanden hatten. Das kalte Eisen im Körper taumelte er und fiel hinterrücks in die Überreste des Feuers, dass ihn in der Nacht gewärmt hatte. überrascht über das plötzliche Ende seines Gefährten zögerte der Ork der mich gerade noch fast zu Tode gedroschen hätte. Meine Hand schnellte hervor und ich schlug ihm noch im Sturz zwischen die Beine. Diesen Schmerz spürte er. Es roch einen kurzen Moment verbrannt als sich die Macht meines Willens entlud und ihn die Schmerzen übermannten. Er stürzte schwer atmend nach vorne und begrub mich unter sich. Ich sah wie der letzte von ihnen, schwer verletzt, auf mich zukam er grunzte vor Schmerzen und Wut, und zog einen weiteren Dolch. Ich befreite mich von dem toten Körper und stand auf. Noch während ich mich erhob sammelte ich meinen Willen. Ich sprach die Worte, die ihn mir vom Hals schaffen sollten: „Phyrlephantz Creo Mortis Anima“

Mein Zorn brannte, doch in dem Moment, in dem ich die letze Silbe sprach und dem geiferndem Ork mir gegenüber den Schädel entgegenhielt, den ich von Ragnar erhalten hatte verließ der Dolch die Hand des Orks und bohrte sich tief in meinen Oberschenkel. Doch der Zauber war gesprochen und wirkte. Er rannte vor mir weg und floh in den Wald. Verletzt ließ ich mich nieder an dem Ort, der jetzt so ruhig war. Der Dolch der mich getroffen hatte war tief in mein Fleisch eingedrungen. Ich riß ihn heraus und verlor kurz das Bewußtsein vor Schmerzen. Notdürftig verband ich die Wunde und ruhte ein wenig. Doch ich durfte nicht zu lange an diesem Ort bleiben. Der Ork, der geflohen war würde wiederkommen, früher oder später. Also biß ich die Zähne zusammen und machte mich auf. Bevor ich das Lager verließ kontrollierte ich die Toten. Ich fand was ich suchte, bei dem der mich am meisten bedrängt hatte. Er war der Sohn des Häuptlings, eine Tätowierung in seinem Nacken kennzeichnete ihn. Ich durchschnitt seine Kehle und trennte das Stück Haut, das die Tätowierung trug heraus als Zeichen, daß ich erfolgreich gewesen war. Dann verließ ich das Lager.

Ich brauchte lange bis Schieferbruch. Ich war verletzt und der Schnee fiel immer stärker. Mitten in der Nacht erreicht ich den Treffpunkt, doch was ich dort traf hatte ich nicht erwartet. Die beiden Boten, von denen Ragnar gesprochen hatte waren da, doch sie waren tot. Getötet ausgerechnet von Menschen die ich kannte: Mandrion, Jaschme, Aviel und ein paar andere hatten sie getroffen, sie für Räuber gehalten und getötet. Minuten bevor ich ankam. Ich versuchte so gut es ging zu verbergen, daß ich diese beiden Orks gekannt hatte, doch die Wunde an meinem Bein hatte sich entzündet und ich verlor bald das Bewußtsein. Jaschme behandelte mich. Doch sie erkannte nicht, daß Gift in der Wunde war, das mich quälte.

Erst etwas später in Larion wurde mein Bein vollständig geheilt. Zu diesem Zeitpunkt hatten mich die Schmerzen schon fast in den Wahnsinn getrieben und ich flüchtete mich in den Suff. Nicht zum ersten Mal aber selten so weit wie damals.



Es sollte aber nicht daß letzte mal gewesen sein, daß ich von den Stimmen meiner Vergangenheit gerufen wurde.

Ich war unterwegs durch Larion, da ich gehört hatte, daß ein mir gut bekannter Heiler, Heilwig vom flachen Land, gefallen war und viele zusammenkamen um zu sehen, wie Thorion der oberste Magier der Dula-Elfen in ins Leben zurückrufen würde. Ich kam erst spät dort an lange nach den anderen die ich kannte. Doch ich hörte eine Geschichte, welche mir Erinnerungen wieder zurückbrachte, welche ich längst zu vergessen versucht hatte. Ein Ork war alleine ins Lager gekommen und hatte nach mir gefragt. Ich fragte nach seinem Aussehen und bekam Gewißheit. Es war Ragnar, der Schamane. Ich verstand zuerst nicht was er hier wollte, so weit weg von seinem Stamm und nach so langer Zeit. Doch dann erzählte man mir was geschehen war. Nachdem er nach mir gefragt hatte war er angegriffen worden. Einige edle Herren, die mehr Rüstung als Verstand hatten, hatten es als ihr Aufgabe angesehen die Welt von diesem alten kraftlosen Ork zu befreien. Ich fand seinen toten Körper im Wald. Er war bar aller Zeichen des Schamanen, er mußte seine einstige Macht fast gänzlich verloren haben, weshalb er wohl selbst gekommen war anstatt mir wieder nur ein Bild seiner zu schicken. Das einzige, was ich bei ihm fand, was auf seine alte Macht hindeutete war ein kleiner Stein, der eine Rune trug. Die Rune des Dämonen, dem er mich einst geweiht hatte. Ich spürte ein leichtes Prickeln als ich den Stein berührte, doch mehr zunächst nicht. Ich begrub seinen Körper mit dem Gesicht nach unten und einem Dolch im Genick, so wie es dieses Monster verdient hatte. Dann kehrte ich zurück und erlebte wie Thorion Heilwigs Seele aus dem Vergessen entriß und ihn wieder ins Leben zurückstürzte, auf dass er wieder spüren sollte wie ihm der Tod, der ihn schon einmal eingeholt hatte Tag für Tag näherkommt, Atemzug für Atemzug. Heilwig schien glücklich zu sein. Er hatte wohl nicht erkannt was ihm da geschenkt worden war.

Es wurde gefeiert, doch ich konnte keine Freude empfinden. Etwas zog an mir. Ich bin mir bewußt, daß der alte Schamane mich mit einem Bannspruch belegt hatte, der stärker war als sein Tod. Ich hatte keine Wahl. Ich mußte zurückreisen in den Süden. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis mein Geist nicht mehr widerstehen würde.

Als der Drang nach Süden zu ziehen zu stark wurde machte ich mich bereit um zu gehen. Doch bevor ich alles hinter mir ließ wollte ich Jaschme, so albern und sinnlos diese Sorge auch ist, in sicheren Händen und unter wachsamen Augen wissen.

Ich hatte mir diese Frage schon lange gestellt: gibt es jemanden dem du trauen würdest?

Und nun mußte ich sie beantworten. Es erstaunte mich selbst wie klar die Antwort plötzlich vor mir stand. Mein Onkel Mandolf würde der Richtige sein. Es war wohl eine Erinnerung aus meiner Jugend, die mich an ihn denken lies. Bevor meine Eltern starben war er oft bei uns gewesen und hatte auf mich und meine Geschwister aufgepaßt. Er war wie ein Bär. Groß und kräftig, doch immer ruhig und sanft. Er erhob nie die Hand gegen mich und meine Brüder. Das war auch nie nötig gewesen. Die Kraft seiner Stimme, die es gewöhnt gewesen war Befehle zu geben, schlug uns sofort in ihren Bann. Wir hätten niemals daran auch nur gedacht ihm zu widersprechen oder eines seiner Verbote zu übertreten. Wenn ich es recht überlege ist er wohl der Mensch vor dem ich den meisten Respekt habe und dessen Autorität ich am wenigsten anzweifeln würde. Aber daß liegt wohl daran, daß er die einzige noch lebendige Erinnerung an mein eigentliches Leben ist.

Nun ich hatte schon vorher an ihn gedacht und hatte versucht herauszufinden wo er geblieben war. Was ich erfuhr verwirrte mich. Ich bekam heraus, daß er bis vor ein paar Jahren Hauptmann der Wache in Nektor gewesen war, doch dann fast spurlos verschwand. Durch Zufall erfuhr ich von einem Händler, daß er ihn im Wald zwischen Dunkelbach und Taremis gesehen hatte. Ich suchte ihn und fand eine kleine Hütte mitten im Wald. Ich wollte ihm um den Hals fallen und ihn begrüßen, ihn fragen was ihm geschehen war, und ihm von mir erzählen. Doch die Magie des Schamanen lag um mein Herz wie eine Schlinge. Ich beschrieb ihm in knappen Sätzen worum ich ihn bitten wollte und war schon wieder unterwegs nach Süden bevor er überhaupt ein Wort erwidern konnte. Der Zwang war zu stark. Erst viel später erfuhr ich, daß er tatsächlich meiner Bitte ohne zu fragen gefolgt war und Jaschme begleitet hatte. Er ist wohl die treuste Seele der ich je begegnet bin. Ich denke ich werde versuchen mich mit ihm irgendwann zu treffen um mich ihm anzuvertrauen. Vielleicht kann er mir helfen.

Ich zog weiter, bis ich die Steppe jenseits der Wälder erreichte. Mein Weg führte mich direkt ins Lager der Grünen Natter. Der Verlust ihres Schamanen hatte sie schwer getroffen. Ragnar hatte zwar vor seinem Weggang alle Vorröte des Stammes mit Feuerblut behandelt, doch daß war schon eine Zeit her, und da er niemand anderen in die Geheimnisse der Schamanen eingeweiht hatte konnte niemand Hilfe finden, als die Vorröte zu Ende waren und sich der Stamm von frischem Essen ernährte und die ersten Orks von Krämpfen geschüttelt wurden, die nach und nach den ganzen Stamm erfaßten. Ein paar der Alten und Schwachen waren an den Krämpfen gestorben. Der jüngste Sohn des Häuptlings, der von seinem Vater zum Schamanen ernannt worden war, war selbst so geschwächt worden, daß er nicht einmal die einfachsten Opferriten zustande brachte als ich ankam. Es war ein leichtes seinen zitternden Händen den Opferdolch zu entwinden. Seinen Geist zu besiegen stellte sich als sogar noch leichter heraus. Er war noch nie sonderlich schlau gewesen und die Anfälle hatten seinen Willen so gebeugt, daß ich ihn fast mühelos brechen konnte und als erstes Opfer zur Sühne der Schandtaten seines Stammes Ragnar und mir gegenüber sein Leben auslöschte. Wenn ich ihn der meinen Platz beansprucht hatte, verschont hätte wären die Orks mißtrauisch geworden. Sie bestehen förmlich darauf, daß beim Antritt eines neuen Schamanen fast der halbe Stamm geopfert wird. Ein Grund, warum die meisten Orks darum bemüht sind, daß ihr Schamane möglichst alt wird. Ich mag die Orks.

Besonders habe ich es genossen herauszufinden wie lange es möglich ist die Söhne des Häuptlings am Leben zu halten und ihnen gleichzeitig die Organe aus dem Körper zu schälen. Der Häuptling hätte mich am liebsten mit seinen Händen zerfetzt und dann den Schakalen zum Fraß vorgeworfen. Doch ich hatte den Stamm hinter mir, weil nur einen Tag nach meiner Ankunft die schlimme Seuche die die Orks befallen hatte ausklang. Ich hatte nicht vergessen zu erwähnen, daß eine ähnliche Strafe durch die Dämonen erfolgen würde, falls noch einmal jemand den Schamanen hintergehen würde. Das half dem Häuptling sich zu beruhigen und mich in Ruhe zu lassen. Ich mag die Orks.

Nach einer Weile dachte ich genug Terror verbreitet zu haben um in Ruhe leben zu können. Ich unterschätzte eben die Sturheit der Orks, besonders ihres Häuptlings. Ich hatte ihm um sicher zu gehen, daß es eine Nachfolger geben würde zwei Söhne gelassen, und dachte damit sicherzustellen, daß er vorsichtig mit ihnen wäre. Nun niemand ist perfekt.

Ich war gerade unterwegs, in den nahen Wäldern, um ein paar wichtige Zutaten zu suchen zur Herstellung von Feuerblut als ich bemerkte, daß mir einer der Orks folgte. Es war Jagasch der jüngere der beiden verbleibenden Söhne des Häuptlings. Ich konnte fast riechen, was er vorhatte. Er war fast mitleiderregend plump als er hinter mir her war, um mich zu töten. Zwar war er etwas größer und kräftiger als ich, aber ihm fehlte Erfahrung. Erfahrung die ich hatte. Ohne mich zu überraschen hatte er keine Chance gegen mich und daß war ihm nun mal gerade nicht gelungen. Manche die mich kennen sagen ich wäre paranoid, ich sage ich lebe noch.

Als er erkannte, daß ich ihn entdeckt hatte griff er mich an. Sein Haß auf mich und seine Dummheit mich zu fordern ließen meine Wut ausbrechen. Ich wollte ihn nicht mit meinem Willen schlagen, nein ich wollte ihn töten, ihm den Schädel einschlagen und ihn mit meinen eigenen Händen töten. Wir schlugen aufeinander ein. Ich mit meinem Stab er mit seinem plumpen Schwert. Es ging eine ganze Weile so, wir jagten uns durch den Wald, mal er hinter mir mal ich hinter ihm. Bis er vor mir her zwischen zwei Bäumen hindurchlief und verschwand. Ich folgte ihm, wollte meine Hände um seinen Hals legen und das Leben aus ihm herausdrücken. Ohne mich zu wundern, was sich vor meinen Augen abgespielt hatte und ohne nachzudenken lief ich zwischen den Bäumen durch wo er gerade vor meinen Augen verschwunden war und trat auf einen Burghof. Mein Gegner war vor mir und er war verwirrt, ich wäre es wohl auch gewesen, wenn ich in diesem Augenblick Augen für meine Umgebung gehabt hätte. Ich sah nur ihn. Es war ein leichtes ihn zu töten, so wie er dastand, fast ohne sich zu wehren. Er brach zusammen und ich zerbrach mit einem letzten Hieb seinen Schädel. Erst jetzt registrierte ich was geschehen war, ich war durch ein Portal getreten, ein Tor in die Anderswelt wie ich erfuhr. Doch ich war nicht allein. Vielen war es genauso ergangen, sie waren durch Tore aus ihrer Heimat gerissen worden, oder hatten sie aus Neugier freiwillig durchschritten. Es überraschte mich eigentlich nicht, daß ich Jaschme hier traf. Auch einige andere die Ich kannte hatten diesen Weg genommen. Hier vertraute ich mich Mandrion an und einer anderen Person, die mir so ungern ich das auch zugebe ans Herz gewachsen ist.

Yayoi ist zwar nervig und es kostet mich immer viel Kraft längere Zeit mit ihr zu verbringen. Aber wohl kaum jemand versteht es wie sie mich abzulenken. Sie teilt zwar den naiven Glauben an das Leben den Mandrion und Jaschme hochhalten wie eine Fahne, doch sie nimmt das Leben eben so wie es kommt. Für sie hat alles einen Wert, doch nichts ist für sie wichtig. Und sie ist das einzige Wesen, daß ich je traf das völlig frei von jeder Furcht und Angst zu sein scheint. Sie scheint nicht die Ketten zu spüren, die mich halten. Sie scheint frei zu sein von dem Ringen nach Leben. Ich beneide sie darum. Sehr sogar. Doch wenn ich in ihrer Nöhe bin spüre ich etwas von ihrer Leichtigkeit und es tut gut sich dieser hinzugeben, sei es auch nur für noch so kurze Zeit. Yayoi war es, die mich wieder zurückbrachte, aus der Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit, in die mein Geist getreten war.

Ich war an diesem Ort dem Tod selbst begegnet. Ein Erlebnis, daß mir fast alle Kraft genommen hatte, die ich besaß. Ich wollte fliehen aber mein Leib versagte mir den Dienst. Er ging an mir vorbei ohne mich zu beachten. Doch mir schienen die Knochen im Körper zu erfrieren, und mein Atem erstarb einen Moment. Da war er, der Schrecken, nach dem ich mich immer gesehnt hatte, doch zudem ich nie den Mut gehabt hatte selbst zu gehen. Irgend etwas in mir wollte Leben, wollte sein, wollte den nächsten Atemzug genießen. Doch ich spürte auch wie befreiend der Tod ist. Verglichen mit dem Leben ist er einfach und klar. Keine Schmerzen, kein Leid, keine Kälte. Wie ein Schlaf. Nichts weiter!- und zu wissen, dass ein Schlaf das Herzweh und die tausend Stöße endet, die meines Lebens Erbteil sind. Sterben- Schlafen- Schlafen! vielleicht auch träumen! - Was wenn ich mich täusche? Wenn der Tod nicht das Ende ist. Ja da liegt's: Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen? Das ist die Angst, die mein Elend ließ zu hohen Jahren kommen. Und noch heute fürchte ich nichts mehr, als daß was ich am meisten sehne.

An diesem Abend hätte ich mich wohl am besten einfach dem Wein hingegeben, wie auch sonst wenn ich solche Gedanken hatte. Doch ich war in einer fremden Welt und mein Instinkt sagte mir, daß ich besser nüchtern bliebe wenn ich den nächsten Tag noch erleben wollte. So flüchtete ich nicht in Suff sondern in den Zynismus. Ich versuchte anderen Schmerzen und Kummer zu bereiten um meine besser ertragen zu können. Yaschme wurde ziemlich erregt als ich versuchte ihr meine Meinung über das Leben näher zu bringen. Unser Streit, der sich daraus ergab war einer der intensivsten, denn ich je mit ihr hatte. Ich spürte, wie mein Wille wieder zu mir zurückkehrte. Doch meine Stimmung blieb fatal, bis Yayoi mit mir sprach. Der Kummer der auf mir lag fiel von mir ab als sie zu mir sprach. Yaschme hatte immer vom Leben gesprochen und von dem Wert den dieses Leben angeblich hat. Ihre Worte erreichten mich nicht, nur der Ehrgeiz ihr zu widersprechen hatte mir geholfen. Doch Yayoi war anders, sie sprach vom Tod. Und sie sprach davon als erzähle sie ein kleine Geschichte oder als mache sie einen Scherz. Sie sieht im Tod nichts Drohendes, und erwartet die Träume freudig anstatt sie zu fürchten. Und genau diese grenzenlose Zuversicht war es die mich wieder zurück brachten aus dem Selbstmitleid und der Hoffnungslosigkeit in der ich versunken war. Ich mag Yayoi.

Die Anderswelt hielt noch einige Überraschungen bereit doch nichts, woran ich mich gerne erinnere außer vielleicht den triumphierenden Ausdruck in Felians Gesicht, als er das starke Gift in den Händen hielt, das wir dort gebraut hatten.

Nach meiner Rückkehr nur einige Tage später betrachtet mich der Häuptling endlich mit der nötigen Zurückhaltung und dem erforderlichen Respekt, so daß ich endlich in Ruhe im Stamm leben konnte.



Doch ich spürte bald, daß ich nicht mein ganzes Leben bei den Orks verbringen wollte. Ich unternahm ein paar längere Reisen, die mich immer weiter vom Stamm weg brachten. Einmal sogar über daß Meer, auf eine Insel, auf der ich Felian, Wolf und Aviel traf dort vertraute ich mich Felian an.

Doch vor allen Reisen sorgte ich dafür, dass genug Feuerblut in den Vorräten war, damit es nicht während meiner Abwesenheit zu Problemen kommen würde. Doch mein Haß auf Ragnar, der mir diesen Platz gegeben hatte wuchs mit jedem Tag und mit ihm meine Verachtung für die Orks. Ich war kurz davor die Grüne Natter für immer zu verlassen, als ein Späher eine Nachricht brachte auf die ich lange gewartet hatte: Der braune Mond war wieder aufgetaucht und lagerte nicht weit entfernt. Der Stamm, der meine Familie ausgelöscht hatte und mein Leben zerstört hatte.

Ich hatte immer gefallen an der Macht gefunden, die ich über die Orks hatte. Aber inzwischen gelten sie mir nicht mehr als Tiere, welche man hält um sie zu nutzen und eines Tages zu schlachten. Und genau daß wollte ich tun. Ich habe lange darüber nachgedacht, bevor ich es getan habe. Die Orks sind nichts weiter als Wilde und sie verdienen es nicht besser.

Ich nutzte die Streitigkeiten, die zwischen beiden Stämmen herrschten. Nichts wirklich ernstes, aber sie mögen sich nicht. Ich vergiftete ein paar Angehörige beider Stämme, was nicht sehr schwierig war, da Orks gerne dem Alkohol zusprechen und dann oft nichts mehr von ihrer Umgebung wahrnehmen können. Ich schob die Schuld an den Toten , die mein Stamm zu beklagen hatte dem braunen Mond zu und vertraute auf den anderen Schamanen, daß er es genauso tun würde. Auch auf die Unterstützung der Häuptlinge konnte ich bauen. In Friedenszeiten lenken die Schamanen den Stamm fast ausschließlich, doch im Krieg sind die Häuptlinge fast uneingeschränkte Führer. Deshalb suchen Ork- Häuptlinge geradezu jeden Kampf um sich in ihn zu stürzen. Ich mag die Orks.

Zwei Tage später unternahm die grüne Natter den ersten Überfall. Das war die Kriegserklärung. Nachts natürlich. Ich blieb im Lager zurück. Doch der braune Mond war vorbereitet. Am morgen kehrten nur eine Handvoll der Krieger zurück, die der Häuptling ausgeschickt hatte.

Sie erzählten davon, daß der Gegner sie erwartet hatte. Damit hatte ich gerechnet. Und daß der Braune Mond über Kriegsmaschinen und Armbrüste verfügte. Damit hatte ich nicht gerechnet!

Ich hatte zwar Gerüchte gehört, daß die Orks mit den Truppen Nekas gemeinsame Sachen machten, aber weil diese Gerüchte mir nur von Wolf erzählt worden waren hatte ich nie sonderlich viel darauf gegeben und gedacht seine Phantasie würde mit ihm durchgehen. Wie sie es immer tut wenn er über Neka spricht.

Der Häuptling war außer sich vor Wut. Er schlug einen derjenigen die zurückgekommen waren halb tot bevor er sich beruhigte und nachdachte. Er hatte Angst vor den Maschinen und Armbrüsten seiner Gegner, doch er konnte unmöglich die Flucht erklären oder aufgeben. Seine Position im Stamm war durch mich schon zu sehr geschwächt worden, als daß er so etwas hätte überstehen können. Doch wie sich zeigte hatte ich ihn unterschätzt. Er dachte kurz nach und wandte sich dann zu meiner Überraschung direkt an mich. Er kroch fast vor mir als er mich um Rat und Beistand anflehte, auf daß ich den Stamm retten sollte. Ich bin mir sicher ein Lächeln auf seinem grünen Gesicht gesehen zu haben als er sich wieder erhob und mich ansah.

Jetzt war ich für das Schlachtenglück und die gestrige Niederlage verantwortlich. Und ich war mir sicher, daß wir wieder verlieren würden. Ich war sprachlos über diese neue Entwicklung und ging ohne ein Wort zu sagen in mein Zelt. Ich mußte nachdenken.

Der Häuptling hatte mir die Schuld zugeschoben und erwartete nun, daß ich dem Gegner unsere Kapitulation erklären würde, was mein Ansehen im Stamm zerstört hätte. Ich brauchte Zeit, doch schließlich traf ich eine Entscheidung, über die ich schon lange nachgedacht hatte. Ich erledigte alle meine Probleme auf einen Schlag. Anstatt aufzugeben stachelte ich den Stamm weiter an und befahl einen Großangriff auf das Lager des Braunen Mondes. Entweder würden wir siegen, zwar unter großen Verlusten aber daß würde die Orks nicht abhalten mich zu feiern oder wir würden verlieren und dann hätte ich auch keine Probleme mehr mit den Orks.

Der Häuptling wurde bleich als er hörte was ich vorhatte. Er war wohl doch schlauer und auch weiser als ich gedacht hatte. Die anderen Orks ließen sich durch ihre Wut und ihre Blutgier treiben und fieberten der Schlacht entgegen. Er aber schien zu erkennen, was meine Entscheidung für den Stamm bedeutete. Doch er hatte seine Autorität aufs Spiel gesetzt, als er mir die Befehlsgewalt gegeben hatte. Er hatte gewagt und verloren. Nun konnte er unmöglich zurückziehen. Niemand hätte auf ihn gehört, und er hätte gewirkt wie ein ängstliches altes Weib.

So bereitete sich die Grüne Natter auf ihre letzte Schlacht vor. Während die Krieger alles zusammensuchten, was sie zum Kampf brauchten, packten ich so als ob ich nie wieder zurückkommen würde. Denn wenn wir verlieren würden, hing mein Leben nur davon ab wie schnell ich die Steppe hinter mir lassen konnte. Denn sowohl die möglichen Überlebenden wie auch die Orks vom Braunen Mond würden dann meinen Kopf wollen. Und falls wir doch gewinnen sollten war es gleich ob ich halt etwas viel Gepäck dabei hatte.

Der Angriff kam sehr schnell. Eine Stunde bevor wir uns sammeln wollten zum Marsch, kamen Kundschafter mit der Meldung, der braune Mond sei auf dem Weg. Sie berichteten von einer Truppe etwa so groß wie unser gesamter Stamm, jedoch besser bewaffnet. Mit Armbrüsten und schweren Panzern und mehr Reiterei als die unsre. Als der Häuptlinge das hörte erwachte seine Krieger- Natur wieder. Es war für ihn eine Sache einen Angriff gegen einen überlegenen Feind zu befehlen aber eine ganz andere Sache sich gegen einen solchen zu verteidigen. Er war sofort mit Leib und Seele dabei seine Krieger zu drillen und ihnen Befehle zu geben.

Ich habe bis heute nicht erfahren, ob die Grüne Natter den Angriff überstand oder ob sie von den Truppen des Braunen Mondes zermalmt wurden. Gleich nachdem der Häuptling wieder das Kommando übernommen hatte, wünschte ich ihm stumm alles Gute und machte mich ohne viel Aufhebens aus dem Staub. Ich nahm was mir wichtig war, sowie ein Pferd, das anscheinend gerade nicht gebraucht wurde und ritt so schnell ich konnte fort von meinem Stamm. Dann als ich genug Entfernung zwischen mich und die Kriegern des Braunen Mondes gebracht hatte wand ich mich nach Norden zurück ins Land Condra, ins Land der Menschen.

Nun bin ich hier. Seit meiner Rückkehr ist auch wieder einiges geschehen. Ich wurde fast getötet, beschwor aus Versehen einen Dämon der es auf mich abgesehen hatte, und hatte den üblichen Ärger mit einigen Händlern und Stadtwachen, die mir partout in meine Geschäfte dreinreden wollten. Felians Ausbildung geht nun auch besser voran. Er ist zwar schon von mehreren Substanzen abhängig wie es mir scheint, aber spricht gut auf das Feuerblut an, das ich ihm ins Essen mische. Er war die ersten male recht aufgedreht und grob aber er gewöhnt sich langsam an den Stoff und hat auch keinen Verdacht gegen mich. Ich werde ihm wohl bald klar machen müssen, daß er von mir abhängig ist. Ich möchte nicht, daß er mich hintergeht, nur weil er nicht weiß daß er mich braucht. Ich glaube zwar, daß er den Entzug überstehen würde, aber es ist trotzdem keine angenehme Erfahrung, und ein Mensch hat einfach nicht die Kraft eines Orks.

Ich denke ich werde Felian mitnehmen wenn ich gehe. Er ist ein guter Helfer und versteht etwas von der Arbeit. Außerdem will ich nicht alleine in die Mittellande reisen. Ich denke diese Länder werden die beste Wahl für mich sein. Weit weg von Condra und den Orks. Dorthin wo mich niemand kennt niemand mich sucht. Weder Mensch noch Ork. Ich glaube ich werde vieles hier vermissen.

Vielleicht verbringe ich noch ein paar Tage in Schieferbruch ehe ich mich aufmache, Ich möchte Yaschme noch mal sehen, und Mandrion treibt sich auch manchmal dort rum. Wolf vielleicht auch. Es wird ihn interessieren, was im Orkland geschehen ist.

Nun mein lieber Wanderer oder müder Bär oder wer auch immer diese Seiten findet. Nun weißt du mehr über mich als es meine engsten, sagen wir Freunde über mich zu erzählen wissen. Ich werde diesen Ort morgen verlassen und wohl so schnell nicht wieder hier sein. Also fühle dich nur ganz wie zu Hause, vorausgesetzt du kennst dieses Gefühl. Wenn du nach Dunkelbach oder Schieferbruch kommst erzähl dort ruhig was du hier erfahren hast, es wird bestimmt ein paar Leute geben, die es noch interessiert, warum ich verschwunden bin. Aber es wird auch einige geben die dir wohl einen kräftigen Tritt geben werden, wenn sie meinen Namen hören. Manche Händler können sehr nachtragend sein.

Und noch etwas, wenn du einem Kobold begegnest dreh dich um und lauf.

niedergeschrieben im Juli des Jahres 420 AiC

von RHODERAN ALWICKSON.