Tileam II [Stadt]

Kategorie: Wichtige Städte und Orte Veröffentlicht: Samstag, 28. Februar 2015 Geschrieben von Condra e.V.

An der Nordküste Condras ganz im Osten liegt versteckt in einer kleinen felsigen Bucht das schöne Örtchen Tileam. Der Eingang zur Bucht liegt so günstig zwischen den Felsen, dass man von weitem kaum erkennt, dass es dort überhaupt eine Einfahrt gibt. Entgegen des ersten Eindrucks ist das Hafenbecken der Stadt gut ausgebaut. Eine breite Schneise führt durch die felsigen Untiefen und macht es so auch für größere Schiffe die tief im Wasser liegen möglich, bis an die Kaimauer heran zu fahren. Einige Schiffswracks, die immer noch auf den Felsen stecken, zeugen davon, dass die Einfahrt tückisch ist und es empfiehlt sich, die Anfahrt nicht ohne einen örtlichen Lotsen zu probieren.

Im Hafenbecken selbst liegen meist mehrere kleine Fischerbote, jedoch nur wenige große Schiffe. Der Hafen wird von großen Lagerhäusern gesäumt an denen zu fast jeder Tageszeit rege Betriebsamkeit herrscht. Zentral an den Hafen angeschlossen ist der große Platz von Tileam. Er wird gleichzeitig als Marktpaltz, Versammlungsort und Warenumschlagplatz genutzt. In der Mitte befindet sich ein großer Brunnen. Und seit der neue Vogt Amspfälser im Amt ist, ziert diesen Brunnen eine Statue der aus Tileam stammenden Rebellin und Volksheldin Kira. Von diesem zentralen Ort gehen Tileams Hauptstraßen ab. Je weiter man sich vom Hafen entfernt desto schlechter wird die Qualität der Straßen. Der Hafenbereich und der Platz sind komplett mit Kopfstein gepflastert, wohingegen die meisten Straßen höchstens einen hölzernen Steg haben. Auch die Häuser Tileams haben eine ganz unterschiedliche Qualität. Einige Häuser scheinen einfach leer zu stehen während andere, scheinbar nach einem Brand, notdürftig wieder Aufgebaut wurden. Es gibt aber auch einige gut gepflegt Fachwerkhäuser denen man sogar noch ansehen kann das sie eigentlich weiß geputzt sind. Im Süden wird Tileam fast natürlich von den Vennen begrenzt. Jegliche Versuche dort mehr Boden zu gewinnen versanken im Schlamm.

Westlich des Ortes hat man es zwar geschafft den Vennen zumindest Landwirtschaftlich nutzbaren Boden ab zu trotzen. Dies ist aber eher der legendären Sturheit der Tileamer zu verdanken, als der Brauchbarkeit des Bodens. Das restliche Umland Tileams wird von kargen Wiesen geprägt die zumeist in steilen Klippen im Meer enden. Diese struppigen Weiden bieten den paar, mageren Tieren eine eher dürftige Lebensgrundlage, und so ernähren sie die Tileamer hauptsächlich vom Fischfang.

Wer den Hafen von Tileam einfährt wird sich wohl fragen, warum keiner die auf Grund geschlagene Schiffswracks in der Bucht entfernt. Jedoch hat man nach einigen missglücken Versuchen beschlossen die Schiffe so zu nutzen wie sie sind. Einige wurden mit Holzstegen miteinander verbunden und andere sind über kleine Boote zu erreichen. In den größeren Schiffen haben sich so eine Art Tavernen gebildet die viel Schlafmöglichleiten für Reisende bieten. Währende die kleineren gerne als Versammlungsort für Treffen genutzt werden bei denen man auf unnötige Ohren verzichten möchte.

Eine weiter Besonderheit Tileams ist wohl seine Einwohnerzahl: während wohl kaum mehr als 500 Bürger Tileam ihr permanentes Zuhause nennen liegt die Zahl der Leute, die sich dort aufhalten, wohl eher bei 1500 Menschen.
Um nun zu verstehen, was für einen Menschenschlag in Tileam lebt, muss man einen kleinen Ausflug in die Geschichte Condras machen. Durch Tileams spezielle Lage, im Süden durch die Sümpfe geschützt und im Norden durch die Küste getarnt und so schwer erreichbar, waren die Leute dort schon immer eigenbrödlerich. Sie hatten kaum etwas mit dem restlichen Condra zu tun. Das führte dazu dass in der Zeit als die Nekaner die Macht über das Land ergriffen Tileam irgendwie übersehen wurde. In der Anfangszeit der Besatzung fungierte Tileam also in erster Linie als Schmugglerhafen um die nekanischen Zölle zu umgehen. Mit der wachsenden Macht des Widerstandes und der steigenden Unmut des condrianischen Volkes wurde Tileam auch immer mehr und mehr von den Rebellen genutzt. Verbündete konnten dort ohne das Wissen der Nekaner anlanden. Es wurden auch Waffen und andere Hilfsgüter über diesen Weg ins Land gebracht. Nachdem der Krieg aber gewonnen war, fiel Tileam ein ganz besonderes Schicksal zu. Die Rebellen überließen den Grenzbrückern zum Dank für ihre Hilfe im Krieg, das Recht Tileam als  Hafen zu nutzen. Dies kam dem kleinen Schmugglernest zunächst sehr zugute. Die Grenzbrücker bauten das Hafenbecken aus und errichteten die Durchfahrtsschneise. Dies war für sie unbedingt notwendig da ihre Flotte größtenteils aus schweren Kriegsschiffen bestand. Es entstanden auch einige neue Lagerhäuser und die Tileamer musten feststellen das auch der legale Seehandel ein durchaus lukratives Geschäft ist. Etwa ein Jahr lang lief alles zu jedermanns Zufriedenheit. Doch dann kam es zu einem Politischen Drama. Kira, die gebürtig aus Tileam stammende Rebellenkämpferin, wurde in Grenzbrück verurteilt. Dies quittierten die Bürger Tileams damit das sie einen Aufstand, wohl besser einen Mob,  gegen die anwesenden Grenzbrücker führten. Bei diesem Zwischenfall kamen mehrere Grenzbrücker Soldaten und Würdenträger ums Leben. Der Vergeltungsschlag der gegen die Bürger Tileams war verheerend. Die Grenzbrücker erklärten den Hafen zu ihrem Staatsgebiet in dem ihre Gesetze gelten. Großmütig gestatteten sie all jenen die sich ihrem Joch nicht fügen wollten zu gehen. Und so blieben nur nur die Alten und schwachen und die ganz sturen in Tileam zurück während der Rest der Bevölkerung ich einem langen verlustreichen Zug durch tiefsten Winter einen Weg ins Herzen Condras erkämpfte. Dieser Zug ist als der Marsch der Tränen bekannt.
Nun Folgte eine Zeit mit sehr verhaltenen Beziehungen zum Rest von Condra. Viele Tileamer fühlten sich verraten und im Stich gelassen. Und die doch eher strenge Herschafft aus Grenzbrück schaffte es auch nicht den Willen der Condrianer zu beugen. Doch auch diese dunkle Zeit Tileams sollte nicht lange anhalten. Durch politische Veränderungen in Grenzbrück viel Tileam in die Verwaltung von Markgraf Jerevan zu Arkenwald. Dieser, der stets um eine gutes Verhältniss zu Condra bemüht war, schenkte Tileam dem Condrianischen Volk zurück. Doch inzwichen war Tileam voll von Grenzbrücker und Fremden. Und auch die alt Tileamer hatten inzwischen in Neu-Dunkelbach ein zuhause gefunden. So zogen nur wenige zurück nach Tileam. Auch der Hohe Rat maß Tileam nicht viel Bedeutung zu, hatten sie doch nun den, viel leichter zu erreichenden, Hafen Port Wolfslauf. Und so wurde Tileam immer mehr zu einem Ort in dem sich zwielichtiges Gesindel von Land und Meer sammelte. Während der Rest Condras in Gebiete der Vögte aufgeteilt wurde rauften sich in Tileam einige einflussreiche Kapitäne in Kapitänsrat zusammen.

Erst als der Kapitänsrat den mehr oder weniger aus dem nichts aufgetauchte Eusebius Amsfelder zum Vogt von Tileam efrklärten näherte sich Tileam wieder dem Rat und dem Rest Condras an. Der Vogt ist äusserst beliebt, nicht zuletzt weil er seinen Amtsantritt mit 2 Tagen Freibier und der Errichtung der Statue Kiras gefeiert hat.
Es ist unklar ob der Vogt nur eine Figur des Kaperrates ist oder ob er wirkliche Macht hat. Doch eins ist klar er leitet die Vogtei mit den seltsamsten und exotischsten Condrianern. In Tileam kann man wohl wirklich alles bekommen, wenn man nur den Richtigen fragt.